La Mettrie in Sanssouci : Das Porträt einer Maschine
La Mettrie ist als Autor des Homme Machine (1747) in die Geistesgeschichte eingegangen. Das Buch war Anlass seiner Emigration an den Hof Friedrichs, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte und auch an seinen maschinen-philosophischen Themen intensiv weiterschrieb. Satirisch nannte er sich dabei selbst "Herr Maschine", aber entsprach das auch seinem Selbstverständnis und wie haben ihn die Zeitgenossen gesehen? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie nach, indem sie ein dreifaches Porträt La Mettries zeichnet: Sie überprüft erstens die konkreten Porträtbilder, die zu ihm vorliegen oder ihm bloß zugeschrieben wurden. Zweitens diskutiert sie das zu seiner Zeit gerade aktuell gewordene Thema des Physiognomischen, das La Mettrie zur Illustration seiner materialistischen Seelenkonzeption nutzte und drittens benennt sie die schriftlichen Masken, die er vorsätzlich hinterlassen hat, um sich vor uns zu verbergen.