La ville de Brody au cours du long XIXe siècle : L’histoire d’une contre-performance ?

Das heute in der Westukraine gelegene Brody wurde im Zuge der Ersten Teilung Polens 1772 Teil der Habsburgermonarchie und war rund 150 Jahre lang die nordöstlichste Grenzstadt des Landes. Der vorliegende Beitrag behandelt die gesamte österreichische Zeit exklusive des Ersten Weltkriegs. Auf den ersten Blick scheint der Begriff der Misserfolgsgeschichte auf der Hand zu liegen: Messbare Kriterien wie das Wirtschafts- oder Bevölkerungswachstum untermauern diese Ansicht genauso wie die Wahrnehmung berühmter Zeitgenossen, etwa von Joseph Roth, der Brody in seinen Werken als das Symbol für Peripherie verewigt hat. Dieser Artikel soll diese einseitige Darstellung hinterfragen, da viele der Zeugnisse zu Brodys Geschichte aus der Zeit des ökonomischen Niedergangs der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen und zu wenig Bedacht auf die immense Bedeutung Brodys bis 1800 gelegt wird. Diese Untersuchung möchte ferner die wirtschaftliche und demographische Misserfolgsgeschichte aus galizischer, also regionaler Perspektive hinterfragen. Hier zeigt sich nämlich, dass der Niedergang eher als eine Normalisierung, ja teilweise sogar als eine Notwendigkeit für eine erfolgreiche Integration in die Strukturen des Kronlands wahrgenommen wurde.