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Vergessene Größe : Kaiser Leopolds I. Epitheton 'magnus'

Obwohl in älteren, populären Geschichtswerken das mittlere 17. und frühe 18. Jahrhundert für ein dunkles Zeitalter nationaler Geschichte gehalten wird, ist diese Epoche durch einige Personen geprägt worden, denen das Epitheton 'magnus' zeitgenössisch zugesprochen wurde oder anhaftete. Am prominentesten war Kaiser Leopold I. "der Große" (reg. 1658 bis 1705). Bei der Analyse dieses Titels werden zwei Traditionen der Titelvergabe sichtbar: Rhetorisch ist sie Teil einer Amplificatio; dazu kommt die subjektive Eigenschaft der Magnanimitas eines christlichen Imperators, verbunden mit relationalem, nicht sichtbar persönlichem Erfolg, wie sich dies bei Leopold zusätzlich findet (Türkenkrieg). Bei ihm entsteht der Titel 'der Große' aus dem antiken Kaisertum, verbunden mit speziellen Eigenschaften und Zeitereignissen. Bei Friedrich II. kommt es zur Historisierung des Ruhms, indem die individuelle Monarchenleistung objektiv darstellbar erscheint. Durchsetzen konnte sich der Beititel für Leopold I. selbst in der österreichisch-katholischen Historiographie nicht. Der Aufsatz beleuchtet die jeweilige Titelvergabe und kommt zu dem Ergebnis, dass Leopold 'der Große' als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Friedrich 'den Großen' gesehen werden muss.

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Friedrich300 - Colloquien

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