Groß im Tod sein : Friedrichs des Großen erste Verfügung zur Inszenierung seines Nachlebens
Die Forschung zu Friedrich dem Großen hat sich wenig bis gar nicht mit dessen testamentarischen Verfügungen zu seiner Bestattung beschäftigt, schon gar nicht mit seiner ersten aus dem Jahre 1741, die noch ein Begräbnis im Garten von Rheinsberg vorsah. Den archimedischen Punkt, um den Friedrichs Gedanken zu Begräbnis und Ruhm kreisten, bildete das Altertum, genauer: das antike Rom. Es waren – noch – nicht die römischen Imperatoren, deren Masken der junge König trug, sondern die der Dichter Roms. Zeremoniell und Grabmal sollten die Manifestation des in Rheinsberg so sorgsam in Szene gesetzten Dichterlebens werden. Diese erste Auseinandersetzung Friedrichs mit Tod und Grab gleicht einer Bilanz seiner Kronprinzenzeit, zeichnet deren geistige Fixsterne und ist in ihrer Opposition gegen die Konventionen der Zeit vor allem Zeugnis für Friedrichs Willen, einen Platz im Kreise der Großen der Geschichte zu fordern.