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Friedrich der Große als Ehestifter : Matrimoniale Strategien im Haus Hohenzollern 1740-1786

Der Aufsatz unterzieht das gängige Urteil, Friedrich II. habe seiner Familie und Verwandtschaft eine geringe Bedeutung zugemessen, einer kritischen Überprüfung. Die Tatsache, dass er seinen Angehörigen aus dem Weg ging und ihnen häufig mit Kälte und Arroganz begegnete, ist kein hinreichendes Argument für die Familienfeindlichkeit des preußischen Königs. Sie bestätigt allenfalls, dass das heutige Ideal der Familie als ein Ort harmonischer Binnenbeziehungen im 18. Jahrhundert noch keine Gültigkeit besaß. Zur Zeit Friedrichs II. war die Familie ein "Haus", das durch das Bewusstsein seiner herausgehobenen Stellung und durch die Aufgabe, den gemeinsamen Besitz zu wahren und zu mehren, konstituiert wurde. Harmonie konnte dazu hilfreich sein, war aber keine Voraussetzung. Seinen Verpflichtungen als Oberhaupt der Dynastie kam Friedrich II. gewissenhaft nach. Er engagierte sich insbesondere bei der Verheiratung seiner Brüder, welche die unausweichliche Bedingung für den Fortbestand des Hauses und damit des Hohenzollernstaates war. In Einzelfällen, so etwa bei der hier analysierten preußisch-schwedischen Heirat von 1744, betätigte er sich darüber hinaus als raffinierter Heiratspolitiker. Auch wenn Friedrich kein Familienmensch im heutigen Sinne des Wortes war, so bewegte sich sein Denken und Handeln ohne Frage in den Bahnen des Dynastischen.

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Friedrich300 - Colloquien

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