Berliner Seidengewebe in den Schlössern Friedrichs II.
Unter Friedrich II. erlebte die preußische Seidenherstellung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung, den sie in erster Linie dem hohen persönlichen Engagement des Königs zu verdanken hatte. Nach eher bescheidenen künstlerischen Anfängen in den 1740er und 1750er Jahren wurde Berlin zu einem Zentrum der Seidenkunst. Im Neuen Palais im Park Sanssouci lässt sich dies in besonders konzentrierter Weise erleben: Entwurf und Ausführung der reichen Ausstattungsstoffe können fast ausschließlich Berliner Manufakturen zugeschrieben werden. Dadurch ist es erstmals möglich, die künstlerische Position der in Berlin um 1765 hergestellten Seidengewebe zwischen Nachahmung der führenden französischen Erzeugnisse und der Ausbildung einer eigenen stilistischen Variante zu bestimmen.