Das "Judenporzellan" : Eine kommentierte Quellenpräsentation zur Rechts- und Sozialgeschichte der Juden im friderizianischen Preußen (1769-1788)
Die hier präsentierte Datensammlung entstand im Rahmen einer Dissertation zu preußischer Judenpolitik zwischen 1763 und 1812 und listet in chronologischer Reihenfolge die Namen jener preußischen Juden auf, die zwischen 1769 und 1788 dazu gezwungen wurden, Waren aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) zu kaufen und zu exportieren. Vordergründig dokumentiert die Zusammenstellung somit das sogenannte “Judenporzellan” – die wohl schwerste Sonderabgabe, der Juden im friderizianischen Preußen unterworfen waren. Doch bietet die Datensammlung, die in der genannten Dissertation detailliert ausgewertet wird, weitaus mehr. Da jeder einzelne der nahezu 1.400 Einträge mit der Vergabe einer Konzession zu Niederlassung, Hausbesitz oder gewerblicher Betätigung zusammenhängt, eröffnet die Zusammenstellung Perspektiven für eine weiterreichende quantifizierende Analyse preußischer Judenpolitik in der zweiten Hälfte der Regierungszeit Friedrichs des Großen (reg. 1740-1786). Darüber hinaus enthält das Material sozialgeschichtliche und genealogische Informationen zu hunderten jüdischen Familien aus allen Teilen der preußischen Monarchie und erweitert für zahlreiche Regionen den bisherigen Kenntnisstand erheblich.