Das Geschenkwesen am friderizianischen Hof : Absicht und Botschaft
Im Spannungsfeld zwischen Courtoisie, politischer Strategie und Reputation gelegen, bildeten großzügige Geschenke auch für den auf Sparsamkeit bedachten Friedrich den Großen ein unverzichtbares und wirksames Mittel der Diplomatie. Wünsche und Vorlieben fanden bei der meist adressatenspezifischen Gestaltung der Präsente ebenso Berücksichtigung wie der soziale Rang des Beschenkten. Geschickt wusste Friedrich II. prestigeträchtige Geschenke auch zur Steigerung der eigenen Reputation einzusetzen. Er entwickelte die erfolgreiche brandenburgisch-preußische Geschenkpolitik seiner Vorgänger weiter zu einer anspielungsreichen und formvollendeten 'Kunst des Schenkens'. Durch ihre spezifischen Motive oder Materialien übermittelten die Präsente zuweilen auch politische Botschaften und dienten Friedrich II. als non-verbale, symbolische Kommunikationsform.