Le case tributarie nelle leggi e nei documenti longobardi
In einigen Dokumenten aus der Zeit des Langobardenreiches (7.–8. Jh.) werden spezifische Landstücke erwähnt, case tributarie genannt. Einige von diesen waren Teil der Curtis Regia (bzw. der Fiscus), während andere möglicherweise in Privatbesitz waren. Alle verschwanden nach dem Niedergang des langobardischen Königreiches. Ihre Eigenschaften wurden bislang noch nicht näher untersucht: für gewöhnlich werden die case tributarie als Äquivalent der case massaricie betrachtet, das heißt als Zentren landwirtschaftlicher Produktion, welche von Siedlern bewirtschaftet wurden. Eine solche Hypothese stimmt mit den jüngsten Forschungsergebnissen überein, welche jedoch die Existenz der generellen Besteuerung im langobardischen Königreich ausklammert, obwohl die Quellen einen anderen Zusammenhang andeuten. Durch die Analyse dieser Quellen ist es möglich hilfreiche Informationen zu erlangen, um sowohl die Funktion als auch die Hauptmerkmale der case tributarie zu interpretieren und um einige besondere Charakteristiken der langobardischen Administration aufzuzeigen. Hierfür werden wir zuerst die wenigen überlieferten Dokumente mit Verweisen auf die case tributarie sowie einige ihrer Hauptmerkmale und Problemstellen vorstellen. In einem weiteren Schritt werden wir die bisherige historiographische Interpretation erörtern. Schließlich schlagen wir ein anderes Modell und seine Umsetzung in einer speziellen Fallstudie vor.
A few documents of the Lombard Period (7th–8th centuries) mention specific lands known as case tributarie. Some of these were part of the Curtis Regia (i. e. the Fiscus), while others may have been owned by private individuals. All of them disappeared after the dissolution of the Lombard Kingdom. Their features have never been examined in depth: the case tributarie are generally considered an equivalent of the case massaricie, i. e. centres of agricultural production managed by tenant farmers. This hypothesis is in agreement with the most recent conclusions of scholars, who rule out the existence of general taxation in the Lombard Kingdom; however, the sources seem to suggest a different framework. By analysing these sources, we can access information of help in interpreting both the functions and the main features of the case tributarie, and in indicating some peculiar features of the Lombard administration. To achieve this aim, we first introduce the few surviving documents mentioning the case tributarie and analyse some of their principal features and problems. We then discuss the historiographical interpretations hitherto proposed. Finally, we suggest a different model, and its application to a specific case study.