Религия и просвещение в екатерининской России : учение митрополита Платона
Dieser Beitrag geht aus einer größeren Studie hervor, die die russische Aufklärung im Kontext der europäischen religiösen Aufklärung des 18. Jahrhunderts zu definieren sucht. Am Beispiel der Lehren des Moskauer Metropoliten Platon (Levšin) zeigt die Historikerin Elise Kimerling Wirtschafter die Stärke und Anpassungsfähigkeit des russischen religiösen Denkens auf. Die Autorin konzentriert sich auf Platons Verständnis von Gleichheit, illustriert anhand einer 1795 am Feiertag von St. Nikon gehaltenen Predigt, um zu zeigen, wie Kirchenintellektuelle Aufklärungsideen in die orthodoxen religiösen Lehren einbrachten. Religiöse Aufklärer gaben orthodoxe christliche Antworten auf Fragen der Aufklärung und bauten dabei eine kulturelle Brücke, die es den gebildeten Eliten erlaubte, den Herausforderungen der europäischen Moderne zu begegnen, ohne die russischen Traditionen aufzugeben oder sich von diesen zu entfernen. Die Reflexion über die religiöse Dimension der russischen Aufklärung trägt folglich dazu bei, die Leichtigkeit, mit der die gebildeten Eliten europäische kulturelle Modelle integrierte, die moralische Qualität der modernen russischen Kultur und die humanistischen Impulse der Intelligenzija des 19. Jahrhunderts zu erklären.
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GHI Moskau: Lectures in the History of the 18th and 19th centuries
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