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Gestalt und Gehalt : Der Formalismusstreit in der japanischen Literaturtheorie der 1920er-Jahre

Der „Inhalt” und seine „Form” sind seit jeher Objekt der Begierde jedes Literaturtheoretikers. Viele verkünden, in deren Relation den Stein der poetischen Weisheit gefunden und sich mit ihm den richtigen Zugang zur literarischen Formästhetik verschafft zu haben – so auch die japanischen Literaten, welche gegen Ende der 1920er-Jahre einen heftigen Streit um jene poetische Weisheit ausfechten. Dabei prallen zwei gegensätzliche Kunstkonzepte aufeinander: Während die Neosensualisten wie Yokomitsu Riichi oder Inukai Takeru um jeden Preis das Konzept der Kunstautonomie verteidigen, bangen die Marxisten wie Hirabayashi Hatsunosuke oder Kurahara Korehito um den Utilitarismus der Literatur. Im Zentrum des Streits stehen der „Inhalt” und seine „Form”, denn von der Auslegung ihrer gegenseitigen Relation hängt auch die Auffassung der literarischen Produktions- und Rezeptionsprozesse ab, dessen, wie die Literatur entstehen, wie sie konsumiert und konzipiert sein soll. Das Buch erschließt nicht nur eine der wichtigsten japanischen Literaturdebatten der Zwischenkriegszeit, den sog. „Formalismusstreit”, sondern grenzt mithilfe einer taxonomischen Untersuchung jene beiden Kunstkonzepte auch voneinander ab. Denn gerade dort, wo es sich um die Angelegenheiten der literarischen Produktion und Rezeption handelt, ergibt sich sämtliche Divergenz ihrer Auffassung aus unterschiedlichem Verständnis der taxonomischen Bausteine dieser Prozesse, der Begriffe „Inhalt” und „Form”, ihrer gegenseitigen Relation, Hierarchisierung und Funktionalisierung.

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