Le corti di Baviera e di Sassonia nelle testimonianze epistolari di gentiluomini italiani della seconda metà del Seicento
Die Untersuchung der Beziehungen zwischen den italienischen Fürstenhöfen und dem bayerischen Hof im Zeitalter des Barocks kann sich auf fünf Gruppen von zum größten Teil unveröffentlichten Briefen stützen, die einige in München tätige bzw. unter dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel an der ungarischen Front dienende Adelige aus Turin, Mantua und Florenz zwischen 1676 und 1688 an ihre Regierungen sandten. Diese Texte, die sich heute in den Staatsarchiven der genannten italienischen Städte befinden, erhellen einige bisher unbekannte Aspekte der bayerischen Fürstenfamilie und werfen neues Licht auf die Machtdynamiken an der Spitze eines der wichtigsten deutschen Staaten. Gleichzeitig lassen sich aus ihnen einige diplomatische Strategien ableiten, die die italienischen Herzogsdynastien im Rahmen der vielgestaltigen Realität des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation verfolgten. Außerdem ergeben sich aus ihnen die Schwierigkeiten und Probleme, mit denen die Schreiber bei der Anpassung an eine fremde Umgebung zu kämpfen hatten und die zum Teil mit den andersartigen Klimaverhältnissen und Gewohnheiten zusammenhingen; herauslesen lassen sich aber auch das Prestige und die materiellen Vorteile, die sie aus dem Beziehungsgeflecht zwischen der société des princes und der Adelsinternationale gewinnen konnten. Während beispielsweise Giovanni Battista D’Oria di Ciriè aufgrund fehlender ökonomischer Ressourcen nach Turin zurückkehren musste, gelang es Carlo Maria Vialardi, seine Münchner Verhandlungen im Auftrag des Herzogs von Mantua mit einer offiziellen Mission nach Dresden zu krönen; dort verfasste er Berichte, die uns Informationen und Daten liefern, um die beiden Kurfürstentümer Sachsen und Bayern miteinander zu vergleichen.
The study of the relations between the Italian princely courts and that of Bavaria during the Baroque period can make use of five collections of letters, mostly unpublished. They were sent by some aristocrats from Turin, Mantua and Florence, active in Munich or under arms on the Hungarian front under the elector Maximilian II Emanuel of Wittelsbach, to their governments at various times between 1676 and 1688. These letters, now in the state archives of Turin, Mantua and Florence, reveal hitherto unknown information on the ruling family of Bavaria and shed new light on the power dynamics at the top level of one of the most important German states. At the same time, they highlight some of the diplomatic strategies pursued by the Ducal dynasties of the Italian peninsula in the composite world of the Holy Roman Empire of the German Nation. The content of the letters also indicates the difficulties and problems encountered by the authors in adapting to a foreign land, partly due to the diversity of climate and customs, but also the prestige and the material advantages they might obtain from the interrelations between the société des princes and the international nobility. For example, whilst Giovanni Battista D’Oria di Ciriè was forced to return to Turin by lack of economic resources, Carlo Maria Vialardi’s successful negotiations in Munich on behalf of the duke of Mantua was rewarded by an official mission to Dresden, from where he sent dispatches that provide us with informations and suggestions for comparing the two electoral courts of Saxony and Bavaria.
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