Kunsthistoriker, Schlösserverwalter, Netzwerker : Wer war Paul Gustav Hübner (1888–1941)?

Der Name des ersten Direktors der 1926 begründeten Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten – der Vorläuferinstitution der heutigen Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg – ist kaum noch jemandem geläufig. Dabei war die Karriere des Kunsthistorikers Paul Gustav Hübner vielversprechend: Er hatte bei Adolph Goldschmidt (1863–1944) promoviert, arbeitete als Assistent in der Bibliothek Aby Warburgs (1866–1929) in Hamburg und an der Bibliotheca Hertziana in Rom. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er vom preußischen Finanzministerium zu den Liegenschaften der abgedankten Hohenzollern geschickt, um diese zu inventarisieren. Aus dieser Tätigkeit entwickelte sich seine Idee des Umgangs der Öffentlichkeit mit den Schlössern und Gärten, die er auch öffentlich vertrat. 1933 wurde er unter Berufung auf das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ in den vorzeitigen Ruhestand versetzt und nach seinem Tod 1941 von der Nachwelt vergessen. Dieser Beitrag soll Paul Gustav Hübner als Akteur wieder bekannt machen und Forschungsansätze aufzeigen.